Mediatisierte Empörungswellen, auch ‚Shitstorms‘ genannt, sind mittlerweile zum festen Bestandteil von Aushandlungsprozessen im sogenannten ‚Mitmach-Web‘ avanciert. Gleichzeitig wird die Frage, wie das Phänomen konzeptionalisiert werden kann, für die wissenschaftliche Auseinandersetzung immer dringlicher. Anhand des Projektes Tropes vs. Women in Video Games von Anita Sarkeesian wirft der Aufsatz einen Blick sowohl auf die Medialität des Phänomens mediatisierter Empörungswellen, als auch – und damit untrennbar verbunden – auf die Performativität von Geschlechtlichkeit. Dies ermöglicht es, die Verletzungsmacht mediatisierter Empörungswellen mit der Konstitution der Kategorie Geschlecht zusammenzudenken und Umgangsstrategien einzuschätzen. Abschließend wird mit dem Begriff der ‚Störfigur‘ eine Konzeptionalisierung von mediatisierten Empörungswellen vorgeschlagen, welche sowohl ihre Verletzungsmacht und normierende Funktion, aber auch ihr produktives Potenzial, bestehende Normen zu destabilisieren, einfangen kann.