Seit über 30 Jahren lassen sich Sexualität und Fortpflanzung durch medizinische (medikamentöse) Maßnahmen trennen. Sexualität und Fortpflanzung sind also Lebensvollzüge, die unabhängig voneinander stattfinden können. Mit dieser Entwicklung geht ein andauerndes Interesse an den Folgen der doppelten Trennung einher, das über medizinische Fachkreise hinausgeht. Mit Medizin hat diese Auseinandersetzung sogar erst einmal wenig zu tun. Was es aber genau ist, das diese Trennung so spannend macht, dass sie es immer wieder auf die Titelblätter der Zeitungen und Zeitschriftenschafft, dieser Frage geht Julia Diekämper in ihrem Beitrag anhand der medialen Thematisierung dieser Trennung im Spiegel und in der Zeit nach. Die medialen Beiträge über die Trennung von Sexualität und Fortpflanzung sind nicht nur ein Abbild eines bestimmten Wissensstandes, vielmehr sind sie in einer diskursanalytischen Lesart Produkt kultureller Deutungskämpfe.