Bei einem Protest stehen Körper in Mitten eines kollektiven Widerstandes, sie sind das zentrale Medium. In „Eine körperliche Ästhetik des Protests als Symptom eines Digitalen Faschismus“ untersuchen Marlon Miketta und Marius Hoffmann wie ein digitaler Faschismus trotz der Verankerung im Digitalen diesen Körper wirkmächtig instrumentalisiert.
Die Autoren untersuchen die ‚Querdenker:innen‘-Selbstvergleiche mit Sophie Scholl und Anne Frank in Hinblick auf eine strategische Diskursverschiebung innerhalb des Corona-Protestmilieus 2020 und beschreiben dahinausgehend, wie die Pandemiesituation ausgenutzt wird, um den Eindruck einer vermeintlichen Prekarität eigentlich privilegierter Körper zu produzieren.
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Degeling Hoffmann Strick digitaler Faschismus
Die sich steigernde rechtsextreme Gewalt sowie die zunehmende Anschlussfähigkeit rechtsextremer Einstellungen sind aus medienwissenschaftlicher Perspektive nicht ohne digitale Medien und die dazugehörige Kultur zu verstehen. Erste Diagnosen einerseits zum Erstarken von digitalem Faschismus und seinen medialen Bedingungen und andererseits zu seiner besonderen Dynamik während der Corona-Pandemie werden zur Diskussion gestellt – auch um die Dringlichkeit medienkulturwissenschaftlicher Forschung in diesem Feld zu unterstreichen.