Sarah Görlich: Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots

Sarah Görlich: Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots

Der Manga verfügt über ein visuelles Potenzial, das die Leser/innen dazu einlädt, auf spezifische Weise an seinen Geschichten teilzuhaben. Einige seiner Stilmittel sind von kinematografischen Verfahren beeinflusst. Gerade in der Visualisierung von Emotionen zeigt sich eine besondere Analogie: Leerstellen in den Panels und Einschübe verschiedener Motive und Aspekte gehen nicht in der Narration auf. Diese Verfahren weisen eine strukturelle und funktionelle Verwandtschaft zu den pillow-shots des japanischen Regisseurs Ozu Yasujirō auf. In Ozus Filmen und im Manga werden leere Bilder zu Projektionsflächen für Gefühle.