Wie kann an etwas erinnert werden, wovon es kaum Bilder gibt? Vor dieser Frage steht Victoria Linares Villegas in ihrem Film Lo Que Se Hereda, als sie den wenigen verbliebenen Spuren von Oscar Torres nachgeht. Oscar Torres war ein Regisseur in den 50er und 60er Jahren, homosexuell und Teil ihrer Familie, doch wurde er aus der Familiengeschichte verdrängt und ist in Vergessenheit geraten. Während im kontemporären queeren Kino eine Bewusstwerdung der eigenen queeren Geschichtlichkeit und die Koexistenz mehrerer queerer Generationen zu konstatieren ist, steht Linares Villegas hier vor einer Leerstelle. Aus ihrer Suche nach Bildern von Oscar wird eine Suche danach, wie gesucht und dargestellt werden kann.
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Simon Dickel: parla memento hedera – Das Efeu-Parlament der Erinnerung
parla memento hedera ist der Name einer Klanginstallation des Berliner Klangkünstlers Christian W. Find, die jeweils in den Sommermonaten der Jahre 2012 bis 2015 auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin zugänglich war. In der Klanginstallation werden 16 Stimmen von Aktivist_innen und Künstler_innen, die auf dem Friedhof bestattet sind, hörbar. Das Interview legt einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die in der Installation vertretenen Stimmen zum Thema HIV/AIDS und fragt auf konzeptueller Ebene nach dem Zusammenhang von auditiver Wahrnehmung und Erinnerungspolitik.