In dem Aufsatz wird mit einer Analyse des Missy Magazine den Fragen nachgegangen, in welchem Verhältnis Politik und Popkultur im so genannten Popfeminismus zueinander stehen, und welche Frauen im Magazin dargestellt werden. Mit einer Inhaltsanalyse soll betrachtet werden, wie feministische Anliegen auf politischer und popkultureller Ebene thematisiert werden, und an wen sich diese „Popkultur für Frauen“ eigentlich richtet: Meine These lautet, dass hier eine sehr kleine Gruppe „Frauen“ gezeigt und angesprochen wird, nämlich junge, kinderlose Frauen ohne Migrations- aber mit höherem Bildungshintergrund, für die Musik und Medien eine wichtige Rolle spielen.
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Julia Figdor: „Mit einer Zeitung gegen das fresssüchtige Patriarchat zu kämpfen ist eine Form der Tat“ Die Hamburger Frauenzeitung
Feministische Zeitschriften sind ein marginalisierter Gegenstand im Bereich der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Forschung sowie der sozialen Bewegungsforschung. Zumeist werden sie in diesen Diskursen unter dem Begriff ‚Gegenöffentlichkeit’ thematisiert. Diese Reduzierung vernachlässigt jedoch die für die feministische Bewegung konstitutive Funktion der vielfältigen Zeitschriftenproduktion. Feministischen Zeitschriften sind in die selbstreflexive Praxis der Frauenbewegung eingebunden und in die Kritik tradierter Konzepte von Gemeinschaft, Öffentlichkeit und Identität, gleichwohl sie auf diese gleichzeitig rekurrieren und diese (neu) konstituieren müssen. Der Artikel beschäftigt sich mit der These, dass die lokalen feministischen Zeitschriften eine Schnittstelle für die Veränderung der Ebenen von Gemeinschaft, Öffentlichkeit und Identität in der feministischen Bewegung darstellen und dass sich diese Veränderung, in Anlehnung an Manuel Castells, als Wandel von einer Widerstandsidentität in eine Projektidentität beschreiben lässt. Diese These wird anhand einer inhaltsanalytischen Untersuchung der Hamburger Frauenzeitung geprüft.