Maurice Spengler: „The love that dare not speak its name“. Männliche Homosexualität als historisches Phänomen im British Gay Heritage Cinema

Maurice Spengler: „The love that dare not speak its name“. Männliche Homosexualität als historisches Phänomen im British Gay Heritage Cinema

Der Beitrag untersucht die durch Verweise auf die Antike und Kopplung an die Gegenwart evozierten Widersprüche in der Betrachtung männlicher Homosexualität im Genre des British Gay Heritage Cinema. Anhand ausgewählter Filmbeispiele soll gezeigt werden, wie es durch die Vermischung der Zeitebenen zu Ambivalenzen in der Repräsentation männlicher Homosexualität kommt. Die filmische Gegenwart des Viktorianismus wird dabei durch das Konzept der platonischen Liebe angereichert. Das Zusammenspiel aus der dargestellten Frustration der homosexuellen Protagonisten und dem visuellen Genießen der Nostalgie des Genres scheint widersprüchlich und verweist auf aktuelle Debatten über Toleranz und Vielfalt.

Anja Michaelsen, Karin Michalski, Todd Sekuler: AIDS-Proteste, Videokunst und queere Politiken. Ein Gespräch mit Karin Michalski und Todd Sekuler

Anja Michaelsen, Karin Michalski, Todd Sekuler: AIDS-Proteste, Videokunst und queere Politiken. Ein Gespräch mit Karin Michalski und Todd Sekuler

Anlässlich der aktuell wieder verstärkten Aufmerksamkeit für AIDS-Politiken und AIDS-Aktivismus in den Queer Studies und queerer Kunstproduktion erläutern die Filmemacherin und Kuratorin Karin Michalski und der Kulturwissenschaftler Todd Sekuler im Gespräch mit Anja Michaelsen die spezifische politische und ästhetische Bedeutung insbesondere von Videodokumentation und -kunst. Sie diskutieren einzelne im Kontext der AIDS-Bewegungen seit den 1980er Jahren entstandene Videos in Hinblick auf ihre ästhetischen Eigenschaften und auf die politischen und affektiven Verbindungen zur gegenwärtigen Situation. Was lässt sich möglicher Weise aus den damaligen Kämpfen und Strategien bezüglich der Politisierung von Wut und negativen Gefühlen und der Betonung kollektiven Protests lernen? Das Gespräch fand im Anschluss an die Veranstaltung mit Michalski und Sekuler AIDS. Aktivismus. Videokunst nach 1989 im Sommersemester 2014 am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum statt.

Anja Michaelsen, Masayo Kajimura: Zur beruhigenden Gleichzeitigkeit verschiedener Realitäten. Ein Gespräch mit Masayo Kajimura und Statements von Monira Al Qadiri, Jeanno Gaussi und Sookoon Ang

Anja Michaelsen, Masayo Kajimura: Zur beruhigenden Gleichzeitigkeit verschiedener Realitäten. Ein Gespräch mit Masayo Kajimura und Statements von Monira Al Qadiri, Jeanno Gaussi und Sookoon Ang

Masayo Kajimura und Anja Michaelsen sprechen, ausgehend von Kajimuras eigener künstlerischer und kuratorischer Arbeit, über den Zusammenhang zwischen audiovisuellen Mitteln und Affizierung. Kajimura hat im Juni 2013 im C60 Collaboratorium für kulturelle Praxis, Bochum, eine mehrteilige Veranstaltungsreihe [Gefühle zeigen] Materialität, Transkulturalität und Öffentlichkeit im Experimentalfilm aktuelle europäische und asiatische Videokunst vorgestellt. Im Gespräch hier erläutert sie ihre Ästhetik paralleler Wirklichkeiten und was ein genaues Hinsehen mit einer migrantischen Situation zu tun hat. Ergänzt wird das Gespräch durch Statements dreier Künstlerinnen zu Entstehung, Ästhetik und Konzept der Videos, die im Rahmen der Reihe gezeigt wurden: Monira Al Qadiri gibt Auskunft zu Oh torment (Wa waila) (Kuwait 2008), Jeanno Gaussi zu Three Notes (Deutschland/Afghanistan 2007) und Sookoon Ang zu Xiao Fu (Singapur 2009).

Sarah Görlich: Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots

Sarah Görlich: Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots

Der Manga verfügt über ein visuelles Potenzial, das die Leser/innen dazu einlädt, auf spezifische Weise an seinen Geschichten teilzuhaben. Einige seiner Stilmittel sind von kinematografischen Verfahren beeinflusst. Gerade in der Visualisierung von Emotionen zeigt sich eine besondere Analogie: Leerstellen in den Panels und Einschübe verschiedener Motive und Aspekte gehen nicht in der Narration auf. Diese Verfahren weisen eine strukturelle und funktionelle Verwandtschaft zu den pillow-shots des japanischen Regisseurs Ozu Yasujirō auf. In Ozus Filmen und im Manga werden leere Bilder zu Projektionsflächen für Gefühle.