Mein Text soll den medialen Rechtsdiskurs als Träger des Unrechts am Beispiel von The Paradine Case (USA 1947, R: Alfred Hitchcock) aufzeigen. Die grundsätzlich mediale Struktur von Gerichtsverfahren führt zur Verdopplung des Unsichtbaren des Giftmordes im Medium Film. Nicht nur das Gift in seiner Flüchtigkeit und damit der Giftmord als solcher scheint sich zu entziehen, auch der Versuch des diskursiven Aufdeckens und Festhaltens des Giftmordes vor Gericht kann diesen nicht wirklich fassen. Die Frau als Rechtlose steht hier je stärker im Visier, desto ungreifbarer der Giftmord als solcher wird. Dem gegenüber gesetzt wird daher ein theatralisches Moment der Frau, die sich selbst außerhalb des Rechts stellt.
Archive
Ratna Noviani: Narratives of Class in Indonesian TV Commercials
Class is often inscribed in advertising imagery. Advertisements produce and reproduce distinctive markers to signify class subjects and class relations. This study is concerned with the way in which class distinctions are represented in Indonesian television advertisements. Desires of social climbing and class-passing, which are expressed in the studied advertisements by involving the notion of gender, have gained particular consideration. It has been demonstrated that advertising narratives in Indonesia were driven by a middle class perspective. Codes of masculinity and femininity are also differently functionalized by the advertisements to narrativize class distinctions.
Heike Jaskolka: Zwischen weiblicher und männlicher Identität. Zum Selbstbild George Sands in ihren Briefen
„Aber was für eine Vorstellung haben Sie denn von den Frauen, Sie, die Sie vom dritten Geschlecht sind?“, schrieb Gustave Flaubert im Jahre 1868 an George Sand. Nicht nur das Antwortschreiben sondern die gesamte Korrespondenz der Schriftstellerin gibt Aufschluss über ihr Frauenbild und offenbart gleichsam, wie sie sich selbst wahrnahm und wahrgenommen werden wollte. Die von Flaubert deklarierte Zuordnung zum „dritten Geschlecht“ evoziert dabei die Frage nach Sands eigener Verortung innerhalb der Geschlechtsidentitäten. Verstand sie sich selbst als „homme-femme“, als hermaphroditisches Wesen?
Hendrik Schlieper: La femme ,avant la lettre’. Gattungspoetik und Genderdiskurs in der französischen Aufklärung
Das Verhältnis von Gender und Literatur ist nicht gänzlich unproblematisch, wurde die Kategorie des (weiblichen) Geschlechts lange Zeit banalisiert und pejorativ gebraucht. Von Autorinnen verfasste ,Frauenromane’ (um im Bild zu bleiben) wurden als Trivialliteratur abgewertet und aus dem Literaturkanon ausgeschlossen.
Dass die Dinge in der Realität jedoch anders liegen, kann eine genderorientierte Perspektive auf die Literatur der französischen Aufklärung zeigen: Gender und die Gattung des Romans stehen hier in einer komplexen Interdependenz.