Rebecca Kaplan: Non-Normative Sex and Bodies in Game of Thrones: How ‘Extreme’ Bodies Question the Nature of Sex and Sexual Images

Rebecca Kaplan: Non-Normative Sex and Bodies in Game of Thrones: How ‘Extreme’ Bodies Question the Nature of Sex and Sexual Images

In this article, I examine how Game of Thrones adapts its cinematography and narrative to incorporate non-normative bodies into sexual story arcs and the implications regarding the mediated nature of sex and sex myths of moments which conform or do not conform to traditional sex scenes. Sex and romance arcs with characters of physical difference, such as a dwarf or a castrated soldier, complicate the assumed importance of the erect penis and penetrative sex. This paper examines how the show depicts or ignores non-penetrative forms of sex, female pleasure, and reciprocal relationships between able-bodied women and physically impaired men.

Mary Shnayien: „There’s a better version of you out there.“ Überwachung, Personalisierung und die Sorge um sich im Selbstversuch

Mary Shnayien: „There's a better version of you out there.“ Überwachung, Personalisierung und die Sorge um sich im Selbstversuch

In einem Selbstversuch testet die Autorin das Fitnessarmband UP der Firma Jawbone, das auf Basis gesammelter Daten personalisierte Ernährungs-, Schlaf- und Sportempfehlungen ausgeben kann, und zeichnet ihre Erfahrungen mit dem UP-System auf. Dabei wird Personalisierung sowohl als Technologie des Selbst als auch als Überwachungstechnologie bestimmt und die sich an dieser Intersektion ineinander verschränkenden Begehren, Wünsche und Ängste kartographiert.

Philipp Hanke: Strategien der Entkörperlichung. Biopolitische Prekarität und filmische Handlungsmacht in den Filmen von Todd Haynes 

Philipp Hanke: Strategien der Entkörperlichung. Biopolitische Prekarität und filmische Handlungsmacht in den Filmen von Todd Haynes 

An den Frauenfiguren des amerikanischen Filmemachers Todd Haynes scheinen sich Formen subjektivierten Leidens und biopolitischer Prekarität exemplarisch zeigen zu lassen. Als Ergebnis normierender und diskriminierender Unterdrückung drohen die Frauenfiguren – auch auf sehr körperliche Weise – zu verschwinden. Ein genauerer Blick auf queere Blickweisen, filmästhetische Subversion und einen allegorisch-metaphorischen Umgang mit politisch aufgeladenen Themen wie Identität, Krankheit, Geschlecht und Rassismus lässt jedoch die Ambivalenz dieser Entkörperlichung und Momente möglicher Handlungsmacht hervortreten.

Maxi Braun: „The goddamn Hope Diamond of transsexuals“. (Trans-)Sexualität in der US-amerikanischen Neoserie Nip/Tuck

Maxi Braun: „The goddamn Hope Diamond of transsexuals“. (Trans-)Sexualität in der US-amerikanischen Neoserie Nip/Tuck

Durch medizinischen und technologischen Fortschritt sehen wir uns mit einer neuen Kontingenz des Körpers konfrontiert, wodurch auch der Subjektbegriff in die Krise geraten ist. Die US-amerikanische Fernsehserie Nip/Tuck (2003-2010) reflektiert aufgrund des Sujets, der Narration und der filmischen Ästhetik dieses Spannungsverhältnis zwischen äußerer Hülle und innerem Kern. Anhand des in Nip/Tuck wiederkehrenden Motivs der Transsexualität zeigt der Artikel, wie die Serie den Subjektbegriff hinterfragt, dekonstruiert und ein neues neoserielles Subjekt präsentiert, das Körper und Selbst miteinander versöhnt.

Carina Kötter: Under Construction. Mit mobilen Diätcoaches und Fitnessapps zum Idealkörper

Carina Kötter: Under Construction. Mit mobilen Diätcoaches und Fitnessapps zum Idealkörper

Längst wird der Körper nicht mehr als biologisches Schicksal betrachtet, sondern bildet im Sinne des ‚perpetual beta‘ das Rohmaterial, das es mithilfe von Körperpraktiken, Ernährung und Technologien kontinuierlich zu formen gilt (Giddens, Posch). Der Körper ist Dreh- und Angelpunkt sozialer Anerkennung, in ihm manifestieren sich sowohl persönliches Versagen und mangelnde Selbstdisziplin als auch die erfolgreiche Optimierung durch Arbeit am eigenen Körper. Im Artikel steht die Bedeutung des Smartphones als immer verfügbares Optimierungsinterface des aktiv gestaltenden Individuums im Fokus. Ausgestattet mit einem Cluster aus Diät-, Sport- und Lifestyle-Apps wird es zum mobilen Expertensystem. Und die Apps gehen noch einen Schritt weiter: Durch die Vermessung des Körpers und seiner Leistungen sowie den Vergleich mit anderen über Rankinglisten, Trophies und Badges wird das akkumulierte Körperkapital (Bourdieu) zur sozialen Währung, auch – oder heutzutage gerade – in digitalen Netzwerken.

Philipp Hanke: Subversive Werbekörper. Eine kritische Analyse idealisierender und ausgrenzender Körperästhetik

Philipp Hanke: Subversive Werbekörper. Eine kritische Analyse idealisierender und ausgrenzender Körperästhetik

In Abgrenzung zu Wesensbestimmungen als „kulturindustriell“ oder „faschistoid“ sollen die idealisierten und perfekten Körper der Werbung einer erneuten, subversiven Lesart unterzogen werden. Nicht um eine typische Werbeästhetik oder einen idealisierenden Umgang der Werbung mit ihren Körperbildern per se zu verteidigen, sondern um gängigen kritischen Theorien und ihrem ausweglosen Kulturpessimismus andere mögliche und für den/die Betrachter/in produktive und ermächtigende Lesarten entgegenzusetzen.

Carina Kötter, Mareike Meis: Ganz schön schwanger. Schönheitspraktiken und Körpertechnologien in der Schwangerschaft

Carina Kötter, Mareike Meis: Ganz schön schwanger. Schönheitspraktiken und Körpertechnologien in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft werden Frauen angesichts der damit einhergehenden körperlichen Veränderungen verstärkt zur Arbeit am eigenen Körper aufgerufen. Die Bedeutung je historisch spezifisch weiblicher Schönheitsideale und damit verbundener Körpertechnologien sowie Modepraktiken in der Schwangerschaft wird beispielhaft in der Gegenüberstellung zweier Modefotografien aus den 1960ern und der Gegenwart untersucht, wobei Fotografie als regulierendes und stabilisierendes Repräsentationssystem begriffen wird. Es zeigt sich, dass eine in der Vergangenheit vorherrschende Kaschierung des schwangeren Körpers heute durch eine Ausstellungspraxis abgelöst wird, die erst durch die Anwendung von etablierten Körpertechnologien wie gesunder Ernährung und Fitness möglich wird.