Carolin Rolf, Mary Shnayien: „Geruchswahrnehmung aus der Luft ist meines Wissens nach gestattet.“ Daten, Drohnen, Drogenfahndung am Beispiel des Cannachoppers

Carolin Rolf, Mary Shnayien: „Geruchswahrnehmung aus der Luft ist meines Wissens nach gestattet.“ Daten, Drohnen, Drogenfahndung am Beispiel des Cannachoppers

Big Data als Technik und Analyseinstrument gesellschaftlicher und ökonomischer Zusammenhänge dringt in weite Bereiche des Alltags vor, obgleich die Folgen dieser neuen Technik noch nicht absehbar sind. In diesem Zusammenhang gewinnen auch Drohnen als unterstützender Teil polizeilicher Ermittlungsverfahren immer mehr an Bedeutung. Eine dieser Drohnen ist der Cannachopper, der, begünstigt durch eine Gesetzeslücke, im April 2009 von der niederländischen Polizei eingesetzt wurde, um illegale Hanfplantagen ausfindig zu machen. Der Artikel kann als kurze Ergänzung zum im Anhang befindlichen Skript des gleichnamigen Radiofeatures gelesen werden und situiert den Cannachopper in einem Gefüge aus Begehren und Wünschen nach Sicherheit, effizienter und kostengünstiger Polizeiarbeit und der Dystopie von totaler Überwachung.

Mary Shnayien: Der rosafarbene Elefant im Raum. Überlegungen zur fehlenden Wut über die NSA-Affäre

Mary Shnayien: Der rosafarbene Elefant im Raum. Überlegungen zur fehlenden Wut über die NSA-Affäre

Die Politiken bebilderter Berichterstattung und die Temporalität unserer gegenwärtigen Aufmerksamkeitsökonomie betrachtend, wird den Fragen nachgegangen, wieso die Reaktionen auf die NSA-Affäre so oft von Zynismus oder Resignation gekennzeichnet sind oder sogar ganz ausbleiben, und wer eigentlich betroffen ist und reagieren sollte. Die Überlegungen sind der Versuch, die NSA-Affäre im Spannungsfeld von Technikverliebtheit und Blackboxing, den Bedingungen von Medienereignissen und Geheimdienstpraktiken, der Krise des Journalismus sowie unseren Gewohnheiten im Umgang mit der uns umgebenden rechnenden Umwelt zu situieren.

Sabine Schollas: „Make it count”. Selbstoptimierte Körper zwischen Gamification und Marketing

Sabine Schollas: „Make it count”. Selbstoptimierte Körper zwischen Gamification und Marketing

Als unternehmerisches Selbst den eigenen Körper beständig zu optimieren, ist zum zentralen Aspekt zeitgenössischer Lebensführung geworden. Unterstützt wird das Subjekt dabei von verschiedensten Apps, die sich spielerischer Elemente bedienen, um die User/innen einerseits zu (vermeintlich) gesunden Lebensweisen zu motivieren und sie gleichzeitig an ein bestimmtes Unternehmen zu binden. Wie Gamification an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Marketing eingesetzt wird und der Körper als entscheidender Durchdringungspunkt fungiert, soll im Beitrag anhand von Nike+ gezeigt werden.

Bianca Becker, Jennifer Eickelmann: Kontrollverlust – Zum Zusammenhang moderner Informationstechnologien und medialer Gewalt

Bianca Becker, Jennifer Eickelmann: Kontrollverlust – Zum Zusammenhang moderner Informationstechnologien und medialer Gewalt

Postmoderne Subjekte nutzen die alltäglichen Datenobservations- und Daten(re)produktionstechnologien zum Zweck der Konstitution des eigenen Selbst. Selbstinszenierende Aufzeichnungen fungieren mehr und mehr als Mittel, um aus der ‚Passivität‘ einer verobjektivierenden Kontrollgesellschaft herauszutreten. Jedoch erwachsen aus der neu gewonnenen ‚Freiheit‘ zur fortschreitenden medialen Individualisierung und Selbstgenese gleichwohl die den neuen Medien inhärenten ‚Tücken‘. Im Aufsatz soll mediale Gewalt im interaktiven Kontext eines sich verflüchtigenden Kontrollverlustes dechiffriert werden.