Aus medienwissenschaftlicher Perspektive über gegenwärtige Männlichkeiten nachzudenken bedeutet derzeit vor allem, mit rechtspopulistischen, faschistischen und misogynen Inkarnationen davon konfrontiert zu sein, die sich insbesondere in (Zusammenhang mit) digital-medialen Foren und Plattformen, Messengern und Blogs re/produzieren. Um den medialen Verfasstheiten nicht nur dieser zeitgenössischen weißen Männlichkeiten nachspüren zu können, schlägt der Beitrag mit gegen sich selbst gelesenen Lektüren von Paul B. Preciados Pornotopia, Testo Junkie und Ein Apartment auf dem Uranus eine queertheoretische Perspektive auf Männlichkeiten vor, die ein spezifisches Begehren nach Männlichkeiten mit der Performativität von Gender und Medien zusammenbringt und darin anti-feministische und rassistische Ansprüche auf Männlichkeiten konterkariert.
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Paulena Müller: “I´m not a nigger, I´m a man.” Intricacies of Masculinity and Race in Raoul Peck´s I Am Not Your Negro
Raoul Peck´s 2016 movie I Am Not Your Negro shows the relevance of American author James Baldwin´s thinking with regard to current racism issues in the USA. With a narration only out of Baldwin´s texts, it provides insight in Baldwin´s involvement in the Civil Rights Movement and his deconstructive analysis of race as a power structure. The article examines how this deconstruction of white supremacy intersects with gender, focusing specifically on the depiction of masculinity in reference to Raewyn Connell´s model of hegemonic masculinity. It is argued that hegemonic masculinity simultaneously serves as a potential target of power deconstruction and a tool to overcome racial oppression.