Goga-Lucha_wasihrnichtseht-

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Barlik_Der Anspruch Deutsch zu sein_finalo

Barlik_Der Anspruch Deutsch zu sein_finalo

Der folgende Beitrag befasst sich mit der der Kontinuität rechter Gewalt und der Berichterstattung über rassistische Attentate und hat dabei insbesondere die Opfer, Familien und Angehörige im Blick. Das Hauptthema ist hierbei der Anschlag in Hanau, welcher am 19.02.2020 verübt wurde. Da der Täter bei diesem Anschlag auch mit einem rassistischen Motiv gehandelt hat, war es besonders relevant, innerhalb der Untersuchungen die Berichterstattung über Menschen mit einem Migrationshintergrund zu analysieren. Der Beitrag fasst wesentliche Untersuchungsergebnisse zur beobachteten Diskursverschiebung in der medialen Berichterstattung über rechte Gewalt in Deutschland zusammen.

Hummel_Zur filmischen Erfahrbarkeit nicht-sichtbarer Gewalt_finalo-test

Hummel_Zur filmischen Erfahrbarkeit nicht-sichtbarer Gewalt_finalo-test

Können filmische Gewaltdarstellungen über die Wiederholung der Gewalt und damit deren Bestätigung und Verstärkung hinausgehen? Dieser Frage geht der Artikel am Beispiel des zwölfminütigen Essayfilms UNTITLED SEQUENCE OF GAPS der Regisseurin Vika Kirchenbauer und des fünfzehnminütigen Videos Obscure White Messenger der Künstlerin Penny Siopis nach. Beide Filme machen Gewaltstrukturen erfahrbar, die sich insbesondere durch ihre Unsichtbarkeit in der Gegenwart auszeichnen. In den Filmen wird eine Darstellung für diese Form von Gewalt gefunden, die sie zugleich als überwindbar erscheinen lässt.

Bulla_Femonationalismus_finalo

Bulla_Femonationalismus_finalo

Femonationalismus – ein neuartiges Konzept, gefunden im altbekannten Kreis rechter Parteien. Sara R. Farris untersucht die rechte politische Szene in Frankreich, Italien und den Niederlanden auf gezielte Instrumentalisierung feministischer Thesen zur Mobilisierung gegen den muslimischen Mann. Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Unter dem Mantel vermeintlich progressiver Thematisierung von Frauenrechten verbirgt sich anti-islamisches Gedankengut. Kann dieses Phänomen auch in Deutschland beobachtet werden? Exemplarisch wird in diesem Artikel visuelles Wahlkampfmaterial der Partei Alternative für Deutschland analysiert. Damit erweitert der Artikel Farris‘ theoretisches Konstrukt um eine deutsche Perspektive.

Jasmin Degeling, Sarah Horn: „Queer“ aufs Spiel gesetzt: Über Beißreflexe, queere Bewegungsgeschichte und gegenwärtige Affektkulturen

Jasmin Degeling, Sarah Horn: „Queer“ aufs Spiel gesetzt: Über Beißreflexe, queere Bewegungsgeschichte und gegenwärtige Affektkulturen

Welche Zukunft hat „queer“? Die jüngste Debatte um das Potential der Queer Theory im deutschsprachigen Raum, maßgeblich angestoßen durch den Sammelband Beissreflexe, erscheint geprägt von einer „Kritik an queerem Aktivismus und autoritären Sehnsüchten“, die sich wenig mit queerer Theoriebildung auseinandersetzt, und sich gleichzeitig als anschlussfähig an gegenwärtige Populismen und antifeministische Ressentiments erweist. Der Artikel geht den Affektpolitiken nach, die in diesen Communities und medialen Gefügen aufgerufen werden, und versucht über eine entsprechende Situierung der einzelnen Beiträge und ihrer Argumente mittels Queer Theory eine kritische Aufarbeitung der derzeitigen Debatte.

Pia Blank, Robin Quader, Charlotte Rohde: “Ihr glaubt mir nicht.“: ein Ort, viele Realitäten.

Pia Blank, Robin Quader, Charlotte Rohde: “Ihr glaubt mir nicht.“: ein Ort, viele Realitäten.

Der Dortmunder Norden verzeichnet die Geschichte der Migrationsbewegungen des Ruhrgebiets. Er gilt als sozialer Brennpunkt, und wird daher zum Ziel von Ordnungs- und Biopolitiken, die ihn als „kriminogenen Ort“ definieren. Im Gespräch mit zwei Bewohnern der Dortmunder Nordstadt wird der Versuch einer Auseinandersetzung mit dem rassistischen Ausnahmezustand in diesem Stadtteil unternommen: Anhand eines konkreten Anlasses im Oktober 2017, bei welchem linke Proteste gegen als rassistisch kritisierte Polizeikontrollen zu mehreren Verhaftungen führten und eine lokale Debatte auslösten, die seismographisch den zeitgenössischen Diskurs um Sicherheit und Ordnung, Migration und die damit verbundenen Politiken verzeichnete, versucht dieser Artikel die Debatte zu verknüpfen mit Erfahrungen des alltäglichen Erlebens und Überlebens in der Stadt. Die differenten Perspektiven und Erfahrungen des Alltags erweisen sich dabei als verflochten mit der stadträumlichen und sozialen Segregation. Gerade aufgrund dieser Differenzen stellt sich die Frage, wie die je situierten Erfahrungen solcher gegenwärtigen sozialen Realitäten zusammengeführt, und der strukturellen Unsichtbarkeit dieser entgegengewirkt werden kann.

Alexander Kurunczi: Reassessing the Riots: Navigating Capitalism, Complicity, and Resistance

Alexander Kurunczi: Reassessing the Riots: Navigating Capitalism, Complicity, and Resistance

Michael Hardt and Antonio Negri conceive of neoliberal biopolitics as a deterritorialised and deindividualised instrument of influence on society in general and its subjects in particular. They postulate that complicity with neoliberal economic imperatives is inevitably induced by the forms of subjectivisation. In response to these analyses, which delineate the ineluctability of commodification and consumerist logic, this paper suggests that the London Riots of 2011 offer an anti-complicit – and local – protest which disavows the parameters of contemporary capitalist epistemology. In their specific disruption the riots respond to processes of subjectivisation; they cannot be limited to a mode of “destructive violence” (Žižek), bereft of any political dimension. The riots defied the logics of racial, class-related, and gendered intelligibility so pivotal for neoliberal regimes of power and punishment, while offering both, the perspective and the voice of the abjected and socio-economically stigmatised underclass. Their divergence from established hierarchically organised forms of protest, therefore, further enabled a conceptualisation of the members of this so-called underclass as potentially revolting subjects of a newly constituted “class for itself.” Transcending leftist male-dominated discourses, the protests demonstrate the heterogeneity of marginalised subaltern groups, instead of letting a particular group represent them and speak for them.