The present paper investigates the (non-)representation of non-monosexualities, an umbrella term covering bisexualities, pansexualities, sexual curiosities, fluidities, and other forms of non-monosexual queerness, in contemporary British and US-American culture. It will be argued that both the heteronormative mainstream and LGBT+ culture are complicit in the spatio-discursive exclusion of non-monosexualities by denying the latter access to a valid identity category. Additionally, this paper seeks to illustrate that non-mononormative sexual identities show themselves to be anti-complicit in the maintenance of their epistemic erasure. This non-complicity manifests itself culturally and linguistically. More and more young adults define themselves as neither completely heterosexual nor completely homosexual, thereby positioning themselves on a spectrum rather than within rigid categories. Linguistically, there has been a recent surge of new terms to describe one’s sexuality that defy both the gender binary and the inalterability of one’s sexual orientation, such as pansexuality and heteroflexibility/homoflexibility. By questioning the heterosexual/homosexual binary a new binary opposition is created: bisexualities, pansexualities, pluralities, fluidities, and polarities are juxtaposed with mono-categories. The analysis is rounded off with the suggestion to incorporate hitherto largely undertheorised identity categories such as non-monosexualities into intersectional analyses and the exploration of normalizing processes.
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Maxi Braun: „The goddamn Hope Diamond of transsexuals“. (Trans-)Sexualität in der US-amerikanischen Neoserie Nip/Tuck
Durch medizinischen und technologischen Fortschritt sehen wir uns mit einer neuen Kontingenz des Körpers konfrontiert, wodurch auch der Subjektbegriff in die Krise geraten ist. Die US-amerikanische Fernsehserie Nip/Tuck (2003-2010) reflektiert aufgrund des Sujets, der Narration und der filmischen Ästhetik dieses Spannungsverhältnis zwischen äußerer Hülle und innerem Kern. Anhand des in Nip/Tuck wiederkehrenden Motivs der Transsexualität zeigt der Artikel, wie die Serie den Subjektbegriff hinterfragt, dekonstruiert und ein neues neoserielles Subjekt präsentiert, das Körper und Selbst miteinander versöhnt.
Mejra Sänger: Spielend schön. Körperoptimierung im digitalen Alltag
Das Streben nach körperlicher Attraktivität gewinnt im Zeitalter von Fitness, Wellness und plastischer Chirurgie zunehmend an Bedeutung im Alltag des Menschen. Digitale Technologien eröffnen neue Möglichkeiten zur Optimierung des eigenen Körpers. Durch onlinebasierte Softwareanwendungen wie Makeover-Simulationen und Beauty-Apps, die eine virtuelle Körpermodifikation ermöglichen, wird Schönheit zum (nahezu) frei verfügbaren, spielend einfach produzierbaren Allgemeingut. Der Artikel beleuchtet diese spielerische virtuelle Schönheitsarbeit am Körper im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Selbstkonstitution.
Bianca Becker, Jennifer Eickelmann: Kontrollverlust – Zum Zusammenhang moderner Informationstechnologien und medialer Gewalt
Postmoderne Subjekte nutzen die alltäglichen Datenobservations- und Daten(re)produktionstechnologien zum Zweck der Konstitution des eigenen Selbst. Selbstinszenierende Aufzeichnungen fungieren mehr und mehr als Mittel, um aus der ‚Passivität‘ einer verobjektivierenden Kontrollgesellschaft herauszutreten. Jedoch erwachsen aus der neu gewonnenen ‚Freiheit‘ zur fortschreitenden medialen Individualisierung und Selbstgenese gleichwohl die den neuen Medien inhärenten ‚Tücken‘. Im Aufsatz soll mediale Gewalt im interaktiven Kontext eines sich verflüchtigenden Kontrollverlustes dechiffriert werden.