k&g Atzenroth final

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Heinz-2801

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Juliane Eschert: Der Blick als politisches Werkzeug? Der weibliche Blick in I Love Dick

Juliane Eschert: Der Blick als politisches Werkzeug? Der weibliche Blick in I Love Dick

Mehr als 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung scheint der ‚Male Gaze‘-Ansatz von Laura Mulvey noch aktuell zu sein. Denn bis heute gibt es in Theorie und Praxis Versuche, andere Blickökonomien als den männlichen Blick zu erforschen. Ein aktuelles Beispiel ist die Amazon-Serie I Love Dick, deren Creatorin Jill Soloway 2016 einen Vortrag über ihre Ideen zum ‚Female Gaze‘ hielt. Der Beitrag analysiert unter Beachtung von Mulveys Ansatz, wie I Love Dick versucht einen weiblichen Blick zu kreieren. Weiterhin wird untersucht, inwiefern ein Filme- bzw. Serienmachen, wie Soloway beschreibt, ein politisches Unterfangen ist und welches Politikverständnis einem solchen zugrunde liegt.

Vivian Sper: Complicity and the Representation of Sex Workers: The ‘Fallen’ Women of Holbeck in BBC’s Documentary Mini-Series Sex, Drugs and Murder

Vivian Sper: Complicity and the Representation of Sex Workers: The ‘Fallen’ Women of Holbeck in BBC’s Documentary Mini-Series Sex, Drugs and Murder

Holbeck, an area of Leeds, has been declared Britain’s first legal red light zone in 2014. Otherwise illegal activities associated with sex work are now allowed during the night time. This step towards decriminalisation has been welcomed by sex workers and their advocates. BBC Three released a mini-series about Holbeck and its street prostitutes, called Sex, Drugs and Murder: Life in the Red Light Zone (2016-2017). This paper will investigate how media frames and their narrative constructions of subjects and spaces associated with sex work are complicit in forming the social imagination, policies and the construction of ‘ordered’ and ‘unordered’ spaces. The analysis will inspect the series’ representation of Holbeck and its street sex workers with regard to narrative conventions and a realist aesthetic style common to documentaries. It will be argued that Holbeck’s female sex workers are presented as ‘fallen’, degenerate victims. These notions of personal decay are narratively and aesthetically linked to the area where the women work. The district is portrayed as unordered and polluted as a result of the legalisation of sex work. The series is thus complicit in the reproduction of discourses which have informed stricter anti-sex work policies before. This paper further exemplifies how complicity can serve as a useful concept in the analysis of media frames and genre conventions.

Hans Niehues: Men at War. Die Konstruktion von Maskulinität in der US-amerikanischen Fernsehserie Homeland

Hans Niehues: Men at War. Die Konstruktion von Maskulinität in der US-amerikanischen Fernsehserie Homeland

Männlichkeitsforscher_innen wie Michael Kimmel konstatieren, dass sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Maskulinitätskrise in der US-amerikanischen Kultur manifestiere. Aus dieser These ergibt sich die Frage, wie eine solche Krise im ebenfalls zur Jahrhundertwende entstehenden neuen amerikanischen Fernsehserienformat verhandelt wird. Eine Analyse der Konstruktion von Maskulinität in Homeland legt offen, wie eine für die neuen Serien des „Quality TV“ repräsentative Sendung traditionelle Konzeptionen von Männlichkeit vor dem Hintergrund der soziopolitischen Nachwirkungen von 9/11 konserviert, sie als Lösung für eine Maskulinitätskrise präsentiert und so patriarchalische Geschlechterverhältnisse reproduziert.

Maxi Braun: „The goddamn Hope Diamond of transsexuals“. (Trans-)Sexualität in der US-amerikanischen Neoserie Nip/Tuck

Maxi Braun: „The goddamn Hope Diamond of transsexuals“. (Trans-)Sexualität in der US-amerikanischen Neoserie Nip/Tuck

Durch medizinischen und technologischen Fortschritt sehen wir uns mit einer neuen Kontingenz des Körpers konfrontiert, wodurch auch der Subjektbegriff in die Krise geraten ist. Die US-amerikanische Fernsehserie Nip/Tuck (2003-2010) reflektiert aufgrund des Sujets, der Narration und der filmischen Ästhetik dieses Spannungsverhältnis zwischen äußerer Hülle und innerem Kern. Anhand des in Nip/Tuck wiederkehrenden Motivs der Transsexualität zeigt der Artikel, wie die Serie den Subjektbegriff hinterfragt, dekonstruiert und ein neues neoserielles Subjekt präsentiert, das Körper und Selbst miteinander versöhnt.

Felix Tristan Gregor: Family Matters. Postmoderne Verwandtschaftsbeziehungen in United States of Tara

Felix Tristan Gregor: Family Matters. Postmoderne Verwandtschaftsbeziehungen in United States of Tara

Das Bild der klassischen Familie wird in seiner angenommenen Rolle als das Bild der ‚repräsentativ-normalen’ Familie heute immer öfters durch das neue Bild der queeren Familie abgelöst. In einem close-reading der US-Fernsehserie United States of Tara wird der Frage nach alternativen Familien- und Verwandtschaftsstrukturen und ihrer Konstruktion in einem aktuellen medialen Beispiel nachgegangen. Durch eine detaillierte Analyse von Figurenanordnungen und -beziehungen in der Serie wird aufgezeigt, dass die Bilder des klassischen Familienideals einer nuklearen Kleinfamilie heute lediglich in ihren Momenten des Scheiterns und ihrer Unerfüllbarkeit dargestellt werden und damit nicht mehr als Ausdruck der postmodernen Familie dienen. Vielmehr treten alternative Familien- und Verwandtschafts(an-)ordnungen in den Mittelpunkt, die von Familiennetzwerken innerhalb der LGBT-Communities beeinflusst sind. Ausgangspunkt der Untersuchung bilden dabei Thesen Judith Butlers, die sie in Hinblick auf alternative Verwandtschaftsformen formuliert hat. Daneben werden aber auch weitere aktuelle Ansätze aus der Sozial- und Kulturwissenschaft berücksichtigt.