Ausgabe #5 (November 2009)

Zu dieser Ausgabe
Feminismus 2010 – Von Politik zu Popkultur?
Melanie Trommer
Narratives of Class in Indonesian TV Commercials Ratna Noviani
„Aufgefordert, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen.“ Zur Homophobie im Profifußball der Männer Sabine Schollas
Kontrollverlust – Zum Zusammenhang moderner Informationstechnologien und medialer Gewalt Bianca Becker, Jennifer Eickelmann


 

Zu dieser Ausgabe

 

Feminismus 2010 – Von Politik zu Popkultur?

Melanie Trommer

In dem Aufsatz wird mit einer Analyse des Missy Magazine den Fragen nachgegangen, in welchem Verhältnis Politik und Popkultur im so genannten Popfeminismus zueinander stehen, und welche Frauen im Magazin dargestellt werden. Mit einer Inhaltsanalyse soll betrachtet werden, wie feministische Anliegen auf politischer und popkultureller Ebene thematisiert werden, und an wen sich diese „Popkultur für Frauen“ eigentlich richtet: Meine These lautet, dass hier eine sehr kleine Gruppe „Frauen“ gezeigt und angesprochen wird, nämlich junge, kinderlose Frauen ohne Migrations- aber mit höherem Bildungshintergrund, für die Musik und Medien eine wichtige Rolle spielen.

Narratives of Class in Indonesian TV Commercials

Ratna Noviani

Class is often inscribed in advertising imagery. Advertisements produce and reproduce distinctive markers to signify class subjects and class relations. This study is concerned with the way in which class distinctions are represented in Indonesian television advertisements. Desires of social climbing and class-passing, which are expressed in the studied advertisements by involving the notion of gender, have gained particular consideration. It has been demonstrated that advertising narratives in Indonesia were driven by a middle class perspective. Codes of masculinity and femininity are also differently functionalized by the advertisements to narrativize class distinctions.

„Aufgefordert, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen.“ Zur Homophobie im Profifußball der Männer

Sabine Schollas

Noch immer gibt es im Profifußball der Männer keinen Spieler, der sich während seiner aktiven Laufbahn als homosexuell geoutet hat. Vielmehr werden trotz des Phänomens David Beckham, der als Paradebeispiel für einen metrosexuellen Mann Geschlechterbilder ins Wanken brachte, weiterhin Männlichkeitsbilder inszeniert, die auf der Vorstellung von einem heterosexuellen, potenten und ‚arbeitenden’ Fußballer wie z.B. Oliver Kahn beruhen. So entsteht ein Klima, in dem ein einzelner homosexueller Spieler durch ein Outing seine Karriere ernsthaft gefährden würde.

Kontrollverlust – Zum Zusammenhang moderner Informationstechnologien und medialer Gewalt

Bianca Becker, Jennifer Eickelmann

Postmoderne Subjekte nutzen die alltäglichen Datenobservations- und Daten(re)produktionstechnologien zum Zweck der Konstitution des eigenen Selbst. Selbstinszenierende Aufzeichnungen fungieren mehr und mehr als Mittel, um aus der ‚Passivität‘ einer verobjektivierenden Kontrollgesellschaft herauszutreten. Jedoch erwachsen aus der neu gewonnenen ‚Freiheit‘ zur fortschreitenden medialen Individualisierung und Selbstgenese gleichwohl die den neuen Medien inhärenten ‚Tücken‘. Im Aufsatz soll mediale Gewalt im interaktiven Kontext eines sich verflüchtigenden Kontrollverlustes dechiffriert werden.