Ausgabe #11 (Juli 2013)

Zu dieser Ausgabe
Subversive Werbekörper. Eine kritische Analyse idealisierender und ausgrenzender Körperästhetik Philipp Hanke
Kritik an Repräsentationen schwuler Männlichkeit im Yaoi-Manga Max Kanderske
Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots Sarah Görlich
Zur beruhigenden Gleichzeitigkeit verschiedener Realitäten. Ein Gespräch mit Masayo Kajimura und Statements von Monira Al Qadiri, Jeanno Gaussi und Sookoon Ang Anja Michaelsen, Masayo Kajimura
Wohntunnelwelt (3’30) Katharina Gregor, Carmen Laura Raimondi, Philipp Hanke
Bewegend, bewegt (6’52) Chen Xiang, Helena Matkares
missing the half second? (5’45) Marat Zakirov


 

Zu dieser Ausgabe

 

Subversive Werbekörper. Eine kritische Analyse idealisierender und ausgrenzender Körperästhetik

Philipp Hanke

In Abgrenzung zu Wesensbestimmungen als „kulturindustriell“ oder „faschistoid“ sollen die idealisierten und perfekten Körper der Werbung einer erneuten, subversiven Lesart unterzogen werden. Nicht um eine typische Werbeästhetik oder einen idealisierenden Umgang der Werbung mit ihren Körperbildern per se zu verteidigen, sondern um gängigen kritischen Theorien und ihrem ausweglosen Kulturpessimismus andere mögliche und für den/die Betrachter/in produktive und ermächtigende Lesarten entgegenzusetzen.

Kritik an Repräsentationen schwuler Männlichkeit im Yaoi-Manga

Max Kanderske

Im japanischen Yaoi-Manga werden Beziehungen zwischen männlichen Protagonisten – häufig in expliziter Art und Weise – zur Unterhaltung einer vornehmlich weiblichen Leserschaft dargestellt. Anhand der Kritik, die Masaki Satō 1992 an dieser Darstellungsform übte, sollen im Rahmen dieses Artikels wesentliche Genrespezifika ermittelt und die Besonderheiten für eine weibliche Leserschaft konzipierter männlicher Liebesbeziehungen untersucht werden.

Filmästhetik im Manga. Leere Bilder, visualisierte Emotionen und Ozus pillow-shots

Sarah Görlich

Der Manga verfügt über ein visuelles Potenzial, das die Leser/innen dazu einlädt, auf spezifische Weise an seinen Geschichten teilzuhaben. Einige seiner Stilmittel sind von kinematografischen Verfahren beeinflusst. Gerade in der Visualisierung von Emotionen zeigt sich eine besondere Analogie: Leerstellen in den Panels und Einschübe verschiedener Motive und Aspekte gehen nicht in der Narration auf. Diese Verfahren weisen eine strukturelle und funktionelle Verwandtschaft zu den pillow-shots des japanischen Regisseurs Ozu Yasujirō auf. In Ozus Filmen und im Manga werden leere Bilder zu Projektionsflächen für Gefühle.

Zur beruhigenden Gleichzeitigkeit verschiedener Realitäten. Ein Gespräch mit Masayo Kajimura und Statements von Monira Al Qadiri, Jeanno Gaussi und Sookoon Ang

Anja Michaelsen, Masayo Kajimura

Masayo Kajimura und Anja Michaelsen sprechen, ausgehend von Kajimuras eigener künstlerischer und kuratorischer Arbeit, über den Zusammenhang zwischen audiovisuellen Mitteln und Affizierung. Kajimura hat im Juni 2013 im C60 Collaboratorium für kulturelle Praxis, Bochum, eine mehrteilige Veranstaltungsreihe [Gefühle zeigen] Materialität, Transkulturalität und Öffentlichkeit im Experimentalfilm aktuelle europäische und asiatische Videokunst vorgestellt. Im Gespräch hier erläutert sie ihre Ästhetik paralleler Wirklichkeiten und was ein genaues Hinsehen mit einer migrantischen Situation zu tun hat. Ergänzt wird das Gespräch durch Statements dreier Künstlerinnen zu Entstehung, Ästhetik und Konzept der Videos, die im Rahmen der Reihe gezeigt wurden: Monira Al Qadiri gibt Auskunft zu Oh torment (Wa waila) (Kuwait 2008), Jeanno Gaussi zu Three Notes (Deutschland/Afghanistan 2007) und Sookoon Ang zu Xiao Fu (Singapur 2009).

 

Wohntunnelwelt (3’30)

Katharina Gregor, Carmen Laura Raimondi, Philipp Hanke

 

 

Bewegend, bewegt (6’52)

Chen Xiang, Helena Matkares

 

 

missing the half second? (5’45)

Marat Zakirov