Längst wird der Körper nicht mehr als biologisches Schicksal betrachtet, sondern bildet im Sinne des ‚perpetual beta‘ das Rohmaterial, das es mithilfe von Körperpraktiken, Ernährung und Technologien kontinuierlich zu formen gilt (Giddens, Posch). Der Körper ist Dreh- und Angelpunkt sozialer Anerkennung, in ihm manifestieren sich sowohl persönliches Versagen und mangelnde Selbstdisziplin als auch die erfolgreiche Optimierung durch Arbeit am eigenen Körper. Im Artikel steht die Bedeutung des Smartphones als immer verfügbares Optimierungsinterface des aktiv gestaltenden Individuums im Fokus. Ausgestattet mit einem Cluster aus Diät-, Sport- und Lifestyle-Apps wird es zum mobilen Expertensystem. Und die Apps gehen noch einen Schritt weiter: Durch die Vermessung des Körpers und seiner Leistungen sowie den Vergleich mit anderen über Rankinglisten, Trophies und Badges wird das akkumulierte Körperkapital (Bourdieu) zur sozialen Währung, auch – oder heutzutage gerade – in digitalen Netzwerken.