Der Beitrag untersucht die durch Verweise auf die Antike und Kopplung an die Gegenwart evozierten Widersprüche in der Betrachtung männlicher Homosexualität im Genre des British Gay Heritage Cinema. Anhand ausgewählter Filmbeispiele soll gezeigt werden, wie es durch die Vermischung der Zeitebenen zu Ambivalenzen in der Repräsentation männlicher Homosexualität kommt. Die filmische Gegenwart des Viktorianismus wird dabei durch das Konzept der platonischen Liebe angereichert. Das Zusammenspiel aus der dargestellten Frustration der homosexuellen Protagonisten und dem visuellen Genießen der Nostalgie des Genres scheint widersprüchlich und verweist auf aktuelle Debatten über Toleranz und Vielfalt.